Kleiner Lagazuoi, oder ab IN den Berg
Nach einer ruhigen Nacht haben wir ausgiebig und bei herrlicher Aussicht auf die Marmolata gefrühstückt. Denn wir haben viel vor. Wir werden heute ohne die Hunde ein Abenteuer in Angriff nehmen. Damit wir das tun können, passt meine Mutter auf die Jungs auf.
Wir schnappen uns also ihr Auto und fahren runter zum Falzaregopass, von dort nehmen wir die Gondel hinauf zum kleinen Lagazuoi. Das Gebiet rund um den kleinen Lagazuoi war Frontgebiet im ersten Weltkrieg und es gibt auch heute, gut 100 Jahre später, noch sehr viel davon zu sehen.
Meine Mutter und ich waren bereits einmal auf dem kleinen Lagazuoi, unseren Tag von damals kann man hier nachlesen: https://www.blechkotheontour.de/kleiner-lagazuoi-oder-der-front-auf-der-spur
Was letztes Mal nicht ging, war dieses Mal der Plan, durch den Fels absteigen. Denn sowohl die Italiener als auch die Österreicher, haben den Kleinen Lagazuoi mit Stollen durchzogen. Einige davon kann man auch heute noch begehen, denn sie werden als eine Art Freilichtmuseum erhalten.
Nach der Fahrt mit der Gondel haben wir uns erst einmal zum Gipfelkreuz auf gemacht und die Aussicht genossen.
Da es aber kalt und windig war haben wir uns schnell wieder zurück zur Gondel begeben, denn unter der Bergstation begann unser Weg in den Fels.
Neben dem Stollensystem haben wir auch noch das Martini-Band erwandert. Die Sicherungen sind hier teilweise nicht mehr fest verankert und man sollte sehr trittsicher sein, da der Weg an einigen Stellen sehr ausgesetzt ist und abzurutschen droht.
Es war beeindruckend, bewegend und anstrengend.
Beeindruckend, wegen der ausblicke und der dem Wissen das ein Großteil der Stollen
damals quasi von Hand in den Fels getrieben wurde.
Bewegend, weil viele Menschen an diesem Berg ihr Leben gelassen haben. Weil Menschen in einfachsten Sachen hier Winter um Winter ausgeharrt haben ohne das die eine oder andere Partei wirklich was gewonnen hätte.
Anstrengend, weil man an vielen Stellen nicht aufrecht gehen konnte, weil es dunkel, steil und teilweise rutschig war.
Im nachhinein betrachtet hätten wir auch die Hunde, zumindest die zwei kleinen problemlos mitnehmen können!




