Arzalpenkopf, oder ein Abstecher in die Zeit vom zweiten Weltkrieg
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Kreuzbergpass bin ich mit dem Blick auf mein Wanderziel und einen strahlend blauen Himmel aufgewacht.

Heute sollte es Richtung Arzalenkopf gehen. Hier befindet sich eine große Festungsanlage die von Mussolini 1940 erbaut und sollte den Übergang vom Pustertal in das Piavetal verhindern.
Da ich ja in die Festungsanlange einsteigen wollte, hatte ich bereits den Tag vorher beschlossen, dass ich den Fiete nicht mit auf diese Wanderung nehmen wollte. Also wollte ich nach dem Frühstück eine Runde nur mit ihm drehen. Beim losgehen stellte ich fest, dass ein Schild an dem Parkplatz auf dem ich parkte stand, das Parken hier etwas kostet. Also, den Fiete nochmal ins Auto befördert und fix umgeparkt. Das Schild hatte ich im Dunkeln wirklich nicht gesehen, sonst hätte ich direkt wo anders geparkt. Als ich mit dem Fiete eine halbe Stunde später an der Stelle wieder vorbei kam, sah ich das es definitiv die richtige Entscheidung war nochmal um zu parken, denn der Parkwächter war mittlerweile aufgetaucht und kassierte ab.
Nachdem ich meine Sachen und die Zwerge bereit gemacht hatte ging es los. Immer steil den Berg hinauf, bereits nach kurzer Zeit traf ich auf die erste Stellung.

Dieser sah man deutlich an, dass sie im Vergleich zu den Stellungen die ich bisher gesehen hatte deutlich später errichtet wurde. Allerdings war sie komplett verschlossen, also ging es direkt weiter. Nachdem wir ein paar andere Wanderer und den Wald hinter uns gelassen hatten sind wir auch schon auf die alte Militärstraße getroffen, die uns direkt zur Festung gebracht hat.



Dort angekommen, habe ich mir noch schnell eine dickere Jacke übergeworfen, denn in meinem Wanderführer stand, dass es in der Festung kalt wäre. Die Zwerge habe ich mit ihren Leuchthalsbändern ausgestattet und mich mit der Taschenlampe ausgerüstet und dann sind wir in die Festung eingestiegen. Der Eingang wurde zwar mal zugemauert, allerdings wurde ein ausreichend großes Loch wieder frei gelegt. Los ging das Abendteuer!

In der Festung war es wirklich Stock finster und kalt und verdammt gruselig! Ich habe mich nicht wirklich getraut vom Hauptgang abzubiegen, nur wenn man Tageslicht sah und so klar war, dass dort ein Schießstand ist bei dem man raus gucken konnte. Die Festung soll drei Stockwerke haben und mindestens 400 Meter lang sein. Allerdings hatte ich drinnen überhaupt kein Gefühl dafür wie weit ich gelaufen bin, eben weil es so dunkel ist. Dafür ist es drinnen erstaunlich sauber, als würde dort einmal die Woche jemand mit nem Besen durch gehen. Immer wieder zweigen Gänge mit schweren Stahltüren oder Treppen vom Hauptweg ab.








Hätte ich Kreide oder so dabei gehabt, hätte ich mich vielleicht mehr getraut, aber leider konnte man sich nicht an den bereits an den Wänden befindlichen Hinweisen orientieren.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die in Wirklichkeit sicher aller aller aller höchstens eine halbe Stunde war, hatte uns das Tageslicht wieder zurück. Und wir waren alle drei darüber auch ganz froh!

Auf dem Abstieg zurück zum Pass sind wir noch an einer weiteren Stellung vorbei gekommen die wirklich gut getarnt war. Auch diese war begehbar und von innen deutlich größer als es von außen den Anschein hatte.





Kurze Zeit später sah ich ein Bänzel durch einen Fels verknotet und wunderte mich, bis ich feststelle das hier scheinbar eine Art Kletterparcours.


Nun noch die letzten Meter durch den Wald wieder absteigen und dann waren wir nach knapp 7 Km wieder am Auto. Diese Wanderung war zwar nicht besonders lang, aber doch besonders aufregend!

Nach einer kleinen Runde für den Fiete ging es dann weiter Richtung Sexten. Denn oben am Kreuzbergpass war ein Skigebitsplan aufgestellt in dem Wifi Hotspots eingezeichnet waren und ich wollte doch mal testen ob der Plan recht behält. So stelle ich mich an die Talstation vom Monte Elmo ( jaaaaaa, der Berg heißt wirklich so, habe mich sehr drüber gefreut) gestellt und das erste Mal im Urlaub ausgiebig im Internet gesurft.


Nach einer eher unruhigen Nacht war ich total wanderfaul und wollte eigentlich einfach nur bei gutem Essen in der Sonne sitzen, genau das habe ich dann auch gemacht und einen ganz faulen Tag verbracht. Muss ja auch mal sein!
Was haben wir gelernt?
Selbst meine Abendteuer Zwerge finden zu viel Abendteuer gruselig!



