Bastei, oder Willkommen im Massentourismus
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Sammelparkplatz, klingelte der Wecker sehr früh, denn wir wollten unbedingt vor den Massen an der Bastei sein. So wurde nicht gefrühstückt sondern nur ein Lunchpaket gepackt und dann ging es auch schon los.
Der erste Teil des Weges führte uns einfach nur an der Straße entlang, auf schnellstem Wege zur Bastei. Als wir an unserem Parkplatz starteten, dachten wir noch wir sind wirklich gut davor, aber es überholten uns mehr und mehr Autos, denn es gab noch einen Parkplatz dichter dran. So wurde die Stimmung kurz schlechter, wir wollten uns schließlich nicht mit den Massen dort rum schlagen.
Aber wir waren wirklich früh genug aufgebrochen. Es war noch sehr leer und so konnten wir in Ruhe die Ausblicke auf die Bastei genießen.
So wie wir vom Lilienstein die Bastei sehen konnten, können wir nun auch wieder den Lilienstein thronen sehen.
Im Anschluss waren wir im Freilichtmuseum Felsenburg Neurathen. Eine Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert, die im Laufe der Zeit nicht nur eine Raubritterburg sondern auch Zuflucht für die Bewohner der Umgebung während zahlreicher Kriege.
Die heute so bekannte Bastei war einst eine hölzerne Brücke, die den Zugang zu eben jener Felsenburg gewährte.
Erst ab 1980 wurde alles aufwändig von Freiwilligen rekonstruiert und begehbar gemacht. So kann man heute auf einem Rundweg von gut 700 Metern nicht nur ausblicke genießen sondern auch einiges lernen.
Hunde dürfen mit ins Freilichtmuseum, allerdings ist das nur was für Hunde die mit Gittertreppen und Brücken keine Probleme haben, denn im Grunde besteht der komplette weg aus Gitter.
Unser Weg führt uns nun abwärts, und nun wissen wir auch warum sich das frühe Aufstehen gelohnt hat, uns kommen sehr viele Menschen entgegen. An dem ersten Wegweiser halten wir uns links Richtung Amselsee, hier haben wir den Weg kurzfristig wieder für uns, aber nicht lange, denn unten herrscht wieder reges Treiben. Wir gehen nach links auf der Straße und sind nach kurzer Zeit am Amselsee. Der befestigte weg führt links am See entlang, wir aber nehmen den Pfad über die Staumauer und umrunden den See an der rechten Seite, denn dort ist weniger los. Wobei wenig relativ ist, im Vergleich zu den letzten Tagen, werden wir quasi von Leuten überrannt.
An der anderen Seeseite halten wir uns an die Wegweiser Amselfall. Am Amselfall, ist der angekündigte Wasserfall eher ein Wasserfällchen. Die dazugehörige Baude, die Amselfallbaude und auch das Nationalpark Infozentrum waren wegen Steinschlaggefahr leider geschlossen.
Der Wanderweg war aber weiterhin offen und so konnten wir unseren Weg durch eine kleine Schlucht fortsetzen und so durch den Wald wieder Richtung Auto laufen, nur das letzte Stück mussten wir wieder an der Straße entlang. Was bei Temperaturen von Mitte zwanzig Grad nicht sonderlich angenehm war.
Nach gut 6 Stunden und 11 km sowie 380 Höhenmetern wollten wir eigentlich am Abend in Bad Schandau noch schön Essen gehen, das ist
aber mangels Parkmöglichkeit für das dicke Wohnmobil ausgefallen. So haben wir
uns wieder selbst verpflegt und uns einen Parkplatz an der Straße hoch nach
Ostrau gesucht um von dort am nächsten Tag zu starten.
Fotos 1, 14, 18 und 21 sind von Simon Starke



