Zwei Tafelberge, oder zwei Welten
Nach einer ruhigen Nacht am Fuße des Lilienstein sind wir bei strahlend blauem Himmel aufgewacht. Für diesen Tag haben wir uns schon eine deutlich anspruchsvollere Tour aus dem Buch heraus gesucht, auch wenn wir sie für unsere Zwecke abgeändert haben.
Wir wollen auf die Spitze vom Lilienstein und auf die Festung Königstein.
Wir werden zwei markante Tafelberge besteigen und dazwischen die Elbe überqueren, es stehen also zahlreiche Höhenmeter auf dem Tagesplan.
Den Lilienstein, einen 415m hohen und weithin sichtbaren Tafelberg nehmen wir im Nordaufstieg in Angriff. Von unserem Parkplatz gehen wir ein kurzes Stück an der Straße entlang, die wir gekommen sind, um dann am Ende vom Parkplatz, rechts zwischen Feldern und Tafelberg die wunderschöne Kopfsteinpflasterstraße zu nehmen. Wir stoßen auf eine Kreuzung, verlassen die Straße nach rechts in den Wald und ab nun geht es nur noch Berg an.
Etwa auf halber Höhe stoßen wir nun erstmals auf Treppen, sowohl aus Sandstein als auch aus Gitterrost.
Kurz vor dem Gipfel können wir den herrlichen Ausblick genießen, auch wenn es leicht diesig war und so einiges verschwommen blieb.
Am Gipfel lassen wir die volle Gaststätte rechts liegen und haben erstmals einen Blick auf die Festung Königsstein, die sich auf der anderen Elbseite erhebt.
Auf die Aussichtsspitze des Lilienstein nehmen wir die Hunde nicht mit, sie müssen etwas abseits des Weges an einem ruhigen Baum auf uns warten. Die letzten Meter sind sehr eng, es ist viel los und es sind auch die ersten Leitern zu überwinden. Aber der Blick von oben ist schon großartig. Von hier kann man, bei gutem Wetter und wenn man weiß wo man genau hinschauen muss, die Bastei erahnen.
Von der Spitze des Lilienstein geht es nun über den Südabstieg über zahlreiche Teppen immer abwärts, später in Serpentinen durch den Wald. In der Ebenheit wandern wir durch herrlich blühende Rapsfelder und entlang junger Bäume, die jemand mit Ostereiern behängt hat. Von der Ebenheit hinunter zur Elbe wird es noch einmal ordentlich steil und mir blüht, dass wir das am Ende vom Tag ja auch wieder hinauf müssen.
Auf der Elbe wartet ein kleines Schiffchen, das den ganzen Tag Wanderer und Radfahrer von der einen zur anderen Elbseite schippert.
Auf der anderen Elbseite befindet sich das Örtchen Königstein, mit einem nett angelegten Marktplatz und einer schönen Kirche. Von nun an geht es wieder eine ganze Weile Berg an. Zunächst durch kleine Gassen von Königstein später durch den Wald.
Und plötzlich erhebt Sie sich über uns, die Festung Königstein. Sie ist eine der größten Festungsanlagen in Europa und mit ihren 9,5h wirklich beeindruckend.
Vom Fuße der Anlage nehmen wir den Fahrstuhl auf die Festung und schlendern von nun an immer entlang der Mauer einmal um die Anlage herum. Genießen die Aus, Tief und Weitblicke. Von der Festung kann man auf der anderen Elbseite den Lilienstein noch einmal bewundern. Auf der Festung ist viel betrieb, die Wege sind teilweise sehr schmal. Hunde dürfen nicht in die Räume und Ausstellungen, so dass wir uns diese auch nicht angesehen haben.
Gegen 17 Uhr brechen wir an der Festung auf und ich überrede meinen Liebsten, dass wir doch den Pendelbus zurück in den Ort nehmen. Und wir haben großes Glück, denn wir erwischen die letzte Bahn, denn eigentlich gleicht dieses Fahrzeug mehr einer Bahn den einem Bus. Von der kleinen Bahn müssen wir am Parkhaus für die Besucher der Festung einmal umsteigen in einen wunderschönen alten Doppeldecker.
Nun geht es zurück über die Elbe, war die Hinfahrt noch ganz beschaulich, da wir das Bötchen fast für uns alleine hatten, so ist es auf der Rückfahrt proppenvoll. Es geht wieder hinauf zur Ebenheit und zwischen dem Raps zurück zum Fuße des Lilienstein, allerdings steigen wir nun nicht wieder auf sondern halten uns links und gehen am Fuße zurück zum Parkplatz.
Nach gut 7 Stunden sind wir wieder am Fahrzeug, wir sind
rund 13,5 km mit etwas über 600hm gewandert und knapp 3 km mit dem Bus gefahren
sowie zwei Mal mit dem Schiff über die Elbe.
Am nächsten Tag soll es zur Bastei gehen, so dass wir unser Nachtlager auf dem
großen Sammelparkplatz aufschlagen.
Fotos 1, 3, 4, 7, 8, 9, 14, 18, 26, 27 von Simon Starke



