Drei Zinnen, oder Massenwanderung mit Wildemaus feeling!
Der Tag begann früh, denn ich wollte um 8:45 den Bus hinauf zum Refugio Auronzo nehmen. Denn die Straße hinauf ist eine Mautstraße und wirklich richtig Teuer, 40€ für Wohnmobile! Der Bus dagegen ist mit 4€ pro Strecke und Person ein richtiges Schnäppchen und man kann auch noch die Aussicht genießen und braucht sein Auto nicht den doch sehr steilen Anstieg hinauf quälen!

Wer nun damit rechnet oben eine ruhige Wanderung zu absolvieren, der irrt. Die drei Zinnen sind wohl eins der meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Europa, und so geht es da oben auch zu, die Leute werden mit Bussen gefühlt im Minutentackt nach oben kutschiert und zum Wandern geschickt. Oben war es sehr winterlich und ich sehr froh, dass ich mich wirklich warm angezogen hatte und auch für den Fred den Wintermantel dabei hatte.

Auf ging es mit all den anderen Menschen auf dem Rundweg. Bei einigen der dort Wanderenden wunderte man sich, ob sie sich denn so gar nicht vorbereitet hätten. Ich sah Leute in Sneakers, Lederschühchen, nur die Pömps, die sind mir nicht untergekommen. So kam es das wir auch einer bitterlich weinenden Frau mit Arm in der Schlinge begegneten, sie war wohl auf dem sehr rutschigen Weg zwischen Lavaredo Hütte und Drei Zinnen Hütte ausgerutscht und hatte sich den Arm verletzt. Von ihrem Mann gestützt gingen sie allerdings tapfer den immer rutschiger werden Weg weiter statt um zu drehen, ob das das Los einer Reisegruppe ist?

Jeder wollte ein Foto mit Blick auf die Nordwände, dem berühmten Blick auf die Zinnen. Durch den Schnee und das Eis war es nicht einfach und froh war, wer Schneeketten unter seinen Schuhen hatte. Aber um auf die Nordseite zu kommen, musste man eben erstmal herum laufen, so ergeben sich Blicke auf die drei Zinnen, bei denen wohl nur echte Kenner erkennen, welche Berge dort vor ihnen stehen.

Auf der Nordseite habe ich mir ein ruhiges Plätzchen ohne Menschenmassen gesucht und auch gefunden und einfach eine halbe Stunde den Blick auf die Zinnen und die umliegenden Berge genossen sowie Fotos gemacht. Denn es ist schon wirklich beeindruckend dort.




Dann habe ich den Rundweg nicht wie geplant fortgesetzt, sondern bin umgedreht und habe den kurzen Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt genommen. Während die Jungs bei dem Busfahrer auf dem Hinweg noch einen Maulkorb brauchten, war der Busfahrer vom Rückweg ganz verzückt von den mitfahrenden Hunden. Wäre der Weg nicht so kurvig gewesen, die Busfahrer rasen da auch noch wie sonst was, man fühlt sich wenn man vorn sitzt ein wenig wie in der Wilden Maus, hätten sie schon im Bus tief und fest geschlafen. So mussten sie damit warten bis wir wieder zurück am Auto waren. Während die Jungs schon mal mit nickern beschäftigt waren, haben ich die Blechkothe wieder Abfahrbereit gemacht und dann ging es noch mal ein paar Km weiter. Wieder wurde ein toller Platz für die Nacht gefunden, direkt oben am Valparola Pass auf einem Parkplatz mit einer grandiosen Aussicht auf den Col di Lana, die Marmolada und direkt neben dem Hexenstein und dem Lagazuoi im Rücken.

Was haben wir gelernt?
Selbst Mitte September sind Schneeketten für die Schuhe ne gute Sache wenn es hoch hinaus geht!



