Kleiner Lagazuoi, oder der Front auf der Spur!
Nach einer ruhigen Nacht und einem traumhaften Sonnenaufgang stand der kleine Lagazuoi auf dem Wanderplan.

Das Gebiet rund um den kleinen Lagazuoi, im ersten Weltkrieg sehr hart umkämpfe Front zwischen den Italienern und den Österreichern. Diese Front verlieg quasi quer durch die Berge und mit durch meine ich durch! Sowohl die Italiner als auch die Österreicher haben die Berge mit ihren Stollen, Schießscharten und Unterkünften in sowas wie Schweizer Käse verwandelt. Man muss nur ein wenig die Augen offen halten und sieht die Spuren, heute 100 Jahre später, immer noch überall.

Wir haben vom Falzarego Pass aus die Seilbahn auf den kleinen Lagazuoi genommen. Das war überraschend kostengünstig 11 Euro pro Person, die Hunde haben nix gekostet und brauchten auch keinen Maulkorb tragen, obwohl die schon Griffbereit am Rucksack baumelten. So ging es also mit einer Großraumkabienenbahn hinauf zum Gipfel.

Dieser wurde im Krieg erst von den Österreichern und dann von den Italienern jeweils mit Mienen versehen und so riesige Mengen abgesprengt, auch dies kann man heute noch gut an den herum liegenden Felsblöcken sehen. Die Bahn hat nur einen Mast und auf Grund des Windes wackelte es doch ganz ordentlich, aber die Jungs waren ganz tapfer. Außerdem hatten sie eh einen anderen Plan, es gab erstens viele Menschen die man auffordern konnte gestreichelt zu werden und außerdem noch einen anderen Hund den man ganz genau im Auge behalten musste, wer weiß was der vor hatte!?
Oben war es dann doch deutlich kälter als unten am Pass, also erstmal die wäremern Klammotten aus dem Rücksack gezerrt und auch dem Fredchen schnell den Wintermantel über geworfen. Dann hinüber zum Gipfelkreuz gelaufen um dort die Aussicht zu genießen und ein paar Fotos zu machen.



Wie eingangs erwähnt ist gefühlt der ganze Berg mit Gängen durchzogen, diese sind zu teilweise mit Austellungstafeln und Tonbändern zu einer Art Museum hergerichtet. Leider war der Eingang zu diesem Tunnelsystem nur über einen Stieg zu erreichen, der mir in meinen Schuhen, ohne Sicherung, bei Schnee und vor allem mit den Hunden dann doch zu Abenteuerlich war. So bin ich also nicht durchs Tunnelsystem abgestiegen sondern auf dem Alternativweg. Schade!
Ein paar Gänge und Stellungen fanden sich dann Glücklicherweise auch auf dem Alternativweg.




Dort wo vor 100 Jahren erbittert gekämpft und gestorben wurde, lassen sich heute ziemlich coole Fotos machen.

Allerdings auch nicht ganz ungefährlich, denn Sicherungen gibt es nicht! So mussten die Hunde draußen warten.

Die Hunde hatten auch viel Spaß, denn dort oben lag noch eine Menge Schnee, und die Jungs lieben Schnee!

Die zweite Hälfte des Weges zog sich sehr, in Serpentinen ging es beharrlich weiter hinab. Irgendwann mag man aber nicht mehr dämlich zick zack laufen sondern will einfach mal ein bisschen vorankommen. Die Idee über einen scheinbaren Wiesenhang das ganze abzukürzen war allerdings eher eine doofe Idee! Aber was man anfängt muss man in solchen Gebieten zu Ende führen. Wieder auf einem Weg angekommen war ich dann sehr froh, denn die ganzen Unebenheiten waren nämlich auch nicht besser als das zickzack laufen!

Endlich wieder am Auto angekommen ging es zurück zum
Parkplatz oben auf dem Valparola Pass und zur Abwechslung hab es mal nix selbst
gekochtes, sondern im Refugio Valparola, super leckere Spagetti Promodro!
Was haben wir gelernt?
Ich muss mit besserer Ausrüstung wieder kommen und den Weg durch den Berg nehmen!



