Dürrensee, oder die Front kommt näher!
Nach eine Nacht mit Blick auf die großen Berge und vor den Toren der Ruine beobachte ich beim Frühstück wie einige Militärs ebenfalls vor der Ruine halten und ich befürchte schon sie werden dort den Tag verbringen. Zum Glück passiert das nicht. Sie steigen samt ihrer ganzen Ausrüstung, die sehr nach klettern aussieht, aus den Fahrzeugen aus und verschwinden in die andere Richtung. Glück gehabt!

Also die Hunden satteln, Fotoapparat und Taschenlampe einstecken und los geht es. Schnell stelle ich fest, ich bin nicht allein. Es ist bereits ein Mann ebenfalls mit Fotoapparat in dem Gebäude unterwegs. Die Ruine entpuppt sich als ziemlich großes und recht gut erhaltenes Gebäude.





Das aus zwei Teilen besteht, einem großen unteren und einem kleineren oberen. Beide Teile sind durch eine Treppe innerhalb des Berges miteinander verbunden. Allerdings habe ich mich nicht getraut sie auch zu nutzen. Ich bin eben doch ein Feigling ;)

Im Gegensatz zu vielen anderen Ruinen ist diese kaum von Vandalismus betroffen. Es fehlen zwar sämtliche Zwischendecken, allerdings sieht es so aus als wenn diese aus Holz gewesen wären und schon ewig fehlten.



Um in die anderen Stockwerke zu kommen haben Menschen Leitern gebaut und hineingestellt.

Die Ruine ist unter dem Begriff Werk Landro sogar in meinem Wanderführer beschrieben, das habe ich allerdings erst hinterher gesehen. Die Österreicher hatten diese Stellung erbaut, um den Italinern den Weg ins Pustertal zu versperren, allerdings wurde das Werk nie in Kampfhandlungen verwickelt. Leider ist nicht genauer beschieben, ob das Werk auch als Krankenstation gedient hat, wie das große weiße Kreuz an der Außenseite vermuten lässt. An die Aufbewahung von Toten wurde aber scheinbar gedacht.

Ein wenig weiter des Weges war ein Nationalpark Gebäude, naja Gebäude ist eigentlich zu viel gesagt, dass ich abends gesehen hatte und so beschloss ich da eben vorbei zu gehen und zu schauen was man dort zu sehen bekommt. Zu sehen gab es den ersten Blick auf die berühmten drei Zinnen. Übrigens wohl die einzige Stelle an der man die Nordwände vom Tal aus sehen kann. Schnell ein Foto machen und dann beschließen noch ein paar Meter weiter zu gehen.

Aus den paar Metern sind dann doch einige Km geworden und so bin ich einmal um den Dürrensee marschiert.


Am Nachmittag ging es dann weiter, weiter Richtung drei Zinnen. Bei Park4Night hatte ich gesehen das man wohl an einer Stelle kurz bevor die Mautstraße zu den Zinnen hoch beginnt stehen kann. Also ab in die Richtung, in Misurina schnell noch einen Halt in einem winzigen Supermarkt gemacht und dann an einem Womostellplatz. Ent- und Versorgen und das auch noch umsonst.

Nun nur noch ein paar Kehren hoch und der Largo Antorno lag vor mir und die Bergstation eines Skiliftes mit großer Parkmöglichkeit. Die Aussicht war traumhaft!


Schnell noch einen Runde mit den Jungs um den Antorno gedreht.

Kaum war ich fertig mit Abendessen, Kuhglocken draußen direkt vor dem Auto. Doch was war das, das waren keine Kühe, das waren Pferde! Eine Herde Pferde wurde ins Tal getrieben, die waren aber sehr neugirig und haben fix noch eine Runde um mein Auto gedreht eh sie sich überreden ließen den Weg ins Tal anzutreten. Dann ging es flott ins Bett, am nächsten Morgen hieß es früh aufstehe.

Was haben wir gelernt?
Erstens, wenn man einen Wanderführer dabei hat, lohnt sich es sich einen Blick rein zu werfen bevor man los geht!
Zweitens, auch Pferde haben Kuhglocken!



